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Thermografie an Bestandsgebäuden: Effizienzsteigerung durch Wärmebildanalyse

Die Thermografie ist eine innovative und hocheffiziente Methode zur Analyse von Bestandsgebäuden. Mit Hilfe von Wärmebildern lassen sich Energieverluste sichtbar machen, Schwachstellen in der Gebäudehülle identifizieren und Maßnahmen zur energetischen Optimierung ableiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Thermografie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und warum sie gerade bei älteren Gebäuden unverzichtbar ist.

Was ist Thermografie?

Thermografie ist ein Verfahren, das auf der Infrarotstrahlung basiert. Spezielle Wärmebildkameras erfassen die von Objekten abgestrahlte Wärme und machen Temperaturunterschiede sichtbar. Diese Unterschiede werden in einem sogenannten Thermogramm dargestellt, das farblich kodiert ist: Warme Bereiche erscheinen rot, kalte blau. In der Gebäudeanalyse wird diese Technik genutzt, um Wärmebrücken, Dämmungsfehler oder Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren.

Warum ist Thermografie für Bestandsgebäude so wichtig?

Bestandsgebäude, insbesondere solche, die vor den 1980er Jahren errichtet wurden, weisen oft Defizite in der Wärmedämmung auf. Hier einige typische Probleme, die mit Thermografie entdeckt werden können:

  1. Wärmebrücken:

    • Wärmebrücken sind Bereiche, an denen Wärme ungehindert nach außen dringt, z. B. an Fensterrahmen, Balkonen oder Dachanschlüssen.

    • Folgen: Erhöhte Heizkosten und Kondenswasserbildung, die zu Schimmel führen kann.

  2. Unzureichende Dämmung:

    • Veraltete oder fehlerhaft eingebaute Dämmstoffe verlieren mit der Zeit ihre Wirksamkeit.

    • Mit einer Thermografie-Untersuchung lassen sich Schwachstellen schnell lokalisieren.

  3. Undichte Stellen:

    • Undichtigkeiten an Fenstern, Türen oder Dachflächen führen zu Zugluft und Energieverlusten.

    • Thermografie hilft, diese Leckagen präzise zu identifizieren.

Vorteile der Thermografie

Die Thermografie bietet zahlreiche Vorteile für Eigentümer von Bestandsgebäuden, Vermieter und Energieberater:

  1. Kostenersparnis:

    • Durch die gezielte Beseitigung von Schwachstellen können Heizkosten um bis zu 30 % gesenkt werden.

  2. Nachhaltigkeit:

    • Weniger Energieverbrauch bedeutet einen geringeren CO₂-Ausstoß und trägt somit zum Klimaschutz bei.

  3. Effizienzsteigerung:

    • Die Analyse liefert präzise Daten, die als Grundlage für Sanierungsmaßnahmen dienen.

  4. Zeitersparnis:

    • Die Untersuchung ist schnell und unkompliziert durchführbar, oft innerhalb weniger Stunden abgeschlossen.

  5. Vermeidung von Bauschäden:

    • Durch die frühzeitige Erkennung von Problembereichen kann teuren Folgeschäden wie Schimmel oder Feuchtigkeit vorgebeugt werden.

Wie läuft eine Thermografie-Untersuchung ab?

Eine Thermografie sollte idealerweise in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden, da Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenbereich von mindestens 10 °C notwendig sind. Der Ablauf gliedert sich in folgende Schritte:

  1. Vorbereitung:

    • Räume sollten normal beheizt und Fenster sowie Türen geschlossen sein, um eine korrekte Messung zu gewährleisten.

  2. Durchführung der Messung:

    • Mit einer Wärmebildkamera wird die Gebäudehülle systematisch abgetastet. Dabei werden kritische Bereiche wie Fenster, Dächer und Außenwände besonders betrachtet.

  3. Auswertung der Daten:

    • Die aufgenommenen Thermogramme werden analysiert und interpretiert. Schwachstellen werden farblich markiert und in einem Bericht dokumentiert.

  4. Empfehlungen für Maßnahmen:

    • Auf Basis der Ergebnisse werden konkrete Vorschläge für Sanierungsmaßnahmen gemacht, z. B. Nachbesserungen der Dämmung oder Abdichtungen.

Thermografie und Fördermöglichkeiten

In Deutschland gibt es zahlreiche Förderprogramme, die Eigentümer bei der energetischen Sanierung unterstützen. Besonders relevant ist die Förderung durch die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). In vielen Fällen werden Thermografie-Untersuchungen als Teil der Energieberatung oder der Vorbereitung von Sanierungsmaßnahmen finanziell gefördert.

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